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Reisebericht “SIfFA in Paris” – 06. bis 09. Juli
Freitag, der 06. Juli
Gegen 9 Uhr ist es endlich soweit. Die Gesandten des “Städtischen Instituts für Flugscheiben-Angelegenheiten in Berlin” (SIfFA), Jan Baess, Stephan Draewe (Stoll), Anton Capellmann und Thomas Nötzel sitzen im startenden Flieger nach Paris. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Frankfurt/Main landet die Gruppe pünktlich gegen halb zwei auf dem Pariser Flughafen “Charles de Gaulle”. Dort wurden wir herzlichst von Antoine Houel vom “SpinCollectif Paris” (SpinCo) empfangen, der uns im Zug Richtung Unterkunft mit näheren Informationen bezüglich unseres Austausches versorgte.
Julien Menetrat, auch ein Mitglied des SpinCo hat uns freundlicherweise seine Wohnung in Bagnolet zur Verfügung gestellt. Nachdem wir uns häuslich eingerichtet haben, ging es auch gleich weiter in das “Le 16 Tholozé”. In dieser kleinen und gemütlichen Bar in Montmartre, direkt zwischen dem “Moulin Rouge” und dem “Sacre Coeur”, hatten die Jungs vom SpinCo eine Ausstellung vorbereitet. Gezeigt wurden Fotos und Videos beider Gruppen zum Thema “Frisbee im urbanen Raum”. Sofort begann ein reger Informationsaustausch. Die ausgestellten Bilder und Videos kamen bei den Besuchern sehr gut an, und das SIfFA musste viele Fragen beantworten.
Kurz vor Sonnenuntergang kam es dann noch zu einem spontanen Jam (Spielen mit der Frisbee in einer Gruppe) direkt vor dem Sacre Coeur. Es war zwar nicht das perfekte Spielfeld, aber vor diesem ehrwürdigen Gebäude der optimale Ort um die Kommunikation zwischen den beiden Gruppen spielend zu beginnen und den ersten schönen Blick über Paris zu ergattern.
Wieder zurück auf der Ausstellung, konnten wir dann auch das fünfte Mitglied der Berliner Scheiben-Botschafter, Bianca Strunz, in unseren deutsch-französischen Reihen begrüßen. Nachdem wir dann noch einige Scheiben getauscht haben, ging es mit der letzten Bahn wieder nach Bagnolet in unser heiß ersehntes Bett.
Samstag, der 07. Juli
Nachdem sich das SIfFA mit Baguette, Croissants, Fromage und Café au lait gestärkt hatte, hieß es “Le-TAC-Attack”. “Le TAC” ist der kreisrunde Zwischenraum einer Parkhaus-Auffahrt am RER-Bahnhof “Nogent-sur-Marne”, welcher unter Urban-Frisbee-Spielern in der ganzen Welt einen gewissen Kultstatus erreicht hat. Besagter Zwischenraum ist ein Betonzylinder von ca. 10 Meter Durchmesser und ca. 7 Meter Höhe mit einem ca 2×4 Meter großen Eingang. In diesem urbanen Raum ist es möglich ohne Partner zu spielen und sich die Scheibe selbst anzuwerfen. Auch der beizeiten sehr starke Regen konnte unsere Spiellaune nicht trüben. Ein perfekter Ort für Foto- und Videoaufnahmen, welcher auch ein paar Pariser Fotografen und Filmemacher anlockte. Leider wird dieser Spot im September abgerissen. Das SIfFA konnte allerdings die Bestmarke der Pariser von 2,5 geworfenen Runden auf 3 erhöhen. Jan und Anton können sich jetzt mit dieser Bestmarke rühmen.
Nach einem Espresso ging es dann wieder Richtung Bagnolet in den “Parque de Disque”. Dieser, an einem Tiefgaragenausgang gelegene, Spot, empfing uns mit einem Dutzend leichtgebogener, hüfthoher Mauern, welche nach und nach von der Natur zurückerobert werden – so eine Art Minigolf-Parcour für Frisbeespieler. Auch hier war der Regen nur Nebensache und der Spaß stand im Vordergrund.
Nachdem wir uns im Discpark ca. 2 Stunden ausgepowert haben, ging es zum Sonnenuntergangs-Jam in den “Parc Jean Moulin”. Dieser Park liegt auf einem Berg, und so konnten wir einen zweiten kompletten Rundumblick von Paris erhaschen.
Schnell duschen, etwas essen und die Tanzschuhe angezogen, denn jetzt stand Party auf dem Programm, da Antoine an diesem Abend als DJ mit seinem “Tropical-Funk-Set” in einer Bar gebucht war. Zu “Toast-Hawaii”, Rum-Bowle und nettem Funk konnte auch das SIfFA nicht nein sagen. Nachdem die Bar geschlossen hatte, ließen wir es uns nicht nehmen vor dem ehrwürdigen Friedhof “Père Lachaise”, auf dem u.a. Oscar Wilde und Jim Morrison begraben sind, zu jammen. Während Jan Baess auf der Gitarre The-Doors-Songs zum Besten gab, wurden auf spielerische Art und Weise neue Freundschaften geschlossen. Als schlussendlich die Sonne auf ging und die Vögel zu zwitschern begannen, fand das SIfFA ihre wohlverdiente Ruhe in Bagnolet.
Sonntag, der 08. Juli
Gut ausgeschlafen und voller Tatendrang sollte unser Austausch am Sonntag fortgesetzt werden. Allerdings stand jetzt nicht die Praxis, sondern die Theorie im Vordergrund. Unser Weg führte uns in den Nord-Osten von Paris, zum Stalingrad-Platz. Bei Steak, Tarte und Rotwein wurde über die Zukunft dieser frisch entstandenen, deutsch-französischen Frisbee-Kooperation debattiert.
Nachdem wir das Suppenkoma mit einem ausgiebigen Spaziergang in Richtung “Parc de la Villette” ausgetrickst hatten, erwartete uns dort feinster englischer Rasen und sehr guter, leicht wechselnder Wind. Der nächste Programmpunkt war einstimmig beschlossen… Jammen! Ca. 10 Jammer aus Paris und Berlin zogen die Blicke der Passanten durch ihre spektakulären Frisbee-Tricks auf sich.
Nachdem uns Bianca leider Richtung Berlin verlassen musste, ging es wieder an die Arbeit. Mittlerweile war nämlich Sisco, ein langjähriges Mitglied, aber hauptsächlich Foto- und Videograf, des SpinCollectifs, eingetroffen, und der hatte für den Rest des Abends ein Fotoshooting geplant, bei dem alle SIfFA-Mitglieder während eines Trick-Catches abgelichtet werden. Sisco gestaltete dieses Shooting durch seine ekzentrische Art und Weise zu einer sowohl lustigen, als auch anstrengenden Erfahrung. Das Ergebnis dieses Nachmittages werden wir wohl im September, zusammen mit weiteren SpinCo- und SIfFA-Produktionen, zu sehen bekommen… Für weitere News diesbezüglich folge diesem Blog und drücke den „Follow“-Button!
Völlig erschöpft, aber vollgestopft mit wunderbaren Impressionen, traten wir gegen 1 Uhr unsere Rückfahrt nach Bagnolet und in unser wohlverdientes Bett an. Bonne nuit à Paris!
Montag, der 09. Juli
Den Montag Morgen nutzten das SpinCo und das SIfFA noch einmal für lecker Baguettes und Kaffee, aber hauptsächlich auch um weitere Arbeitsabläufe für das im September anstehende Treffen in Berlin zu koordinieren. Ein sehr spannendes, spielerisches und produktives Wochenende fand mit “Küsschen, Küsschen” einen liebevollen und nachhaltigen Abschluss.
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all Fotos shot by Anton Capellmann & Stephan Stoll